22. August 2009

Podiumsdiskussion zum Thema Integration und Bildung in Aalen

Roderich Kiesewetter, CDU-Bundestagskandidat, lud am Samstagabend nach Aalen zu einer spannenden Podiumsdiskussion ein.

Roderich Kiesewetter, CDU-Bundestagskandidat, lud am Samstagabend nach Aalen zu einer spannenden Podiumsdiskussion ein. Es galt, aus vielerlei Perspektiven das Thema Integration von Bürgern mit Migrationshintergrund zu beleuchten. Seiner Einladung folgten der Bundesvorsitzende der CDU-Schülerunion Younes Ouagasse aus Mannheim, der CSU-Integrationsbeauftrage der bayerischen Staatsregierung, Martin Neumayer, sowie zwei Aalener Mitglieder des Vorstands des Kulturvereins Antakya, Orhan Fatmaogullari sowie Feridun Karaali. Moderiert wurde der Diskussionsabend von Stefan Küchler.

Die rund 5.000 in und um Aalen lebenden Mitbürger muslimischen Glaubens, davon rund 3.500 türkischer Herkunft, stellen eine große Gruppe dar, deren Integration in die deutsche Arbeits-, Schul- und Lebenswelt alle Bewohner des Landkreises vor Herausforderungen stelle. Kiesewetter hob hervor, dass gerade bei ausländischen Mitbürgern die Zahl der Gewerbetreibenden und Selbständigen hoch sei. Viele davon beschäftigten mehr als einen Angestellten und würden im Land Arbeitsplätze schaffen. Auch seien die Abgaben und Steuern, die von den hier lebenden Mitbürgern mit Migrationshintergrund tagtäglich geleistet werden, beachtlich. Daher kam Kiesewetter zu dem Resumée, dass das Wahlrecht für Nicht-EU-Ausländer auf kommunaler Ebene „beackert“ werden müsse. Für Kiesewetter ist jedoch der Schlüssel für eine gelungene Eingliederung in die deutsche Gesellschaft das Erlernen der deutschen Sprache. Er appellierte an die Nicht-EU-Ausländer, verstärkt die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen und die Integration mit eigenem Willen zu erzielen.

Younes Ouagasse erläuterte aufgrund seines eigenen Lebenslaufs die Möglichkeiten, für eine gelungene Integration selbst zu sorgen. Der Abiturient, der im Alter von drei Jahren aus Marokko nach Deutschland kam, bereitete sich heute auf sein Betriebswirtschaftsstudium vor. Nebenbei mischt er tatkräftig in der Politik mit: Unter anderem als Bundesvorsitzender der CDU-Schülerunion. Younes Ouagasse vertrat die Auffassung, dass Islabunterricht an deutschen Schulen „kontraproduktiv“ sei. Martin Neumayer, bayerischer Integrationsbeauftrager, mahnte in seinem Vortrag den Willen der in Deutschland lebenden Nicht-EU-Ausländer an, sich integrieren zu lassen. „Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg“, so Neumayer. Die schönsten und kostspieligsten Integrationsprogramme verfehlten ihre Ziele, wenn die betroffenen Ausländer sich nicht integrieren wollten. Neumayer möchte verstärkt Menschen mit Migrationshintergrund „in den Nischen“ erreichen.

Einig waren sich die beiden bestens in Aalen integrierten Mitglieder des Kulturvereins Antakya, Orhan Fatmaougullari und Feridun Karaali darin, dass das Erlernen der deutschen Sprache notwendig sei, um in diesem Land respektiert und integriert zu werden. Gleichwohl plädierten beide – übrigens selbst deutsche Staatsbürger – dafür, den in Deutschland lebenden Migranten – unabhängig von deren Staatsbürgerschaft – das kommunale Wahlrecht einzuräumen und sie dadurch am politischen Leben teilhaben zu lassen.

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